Coenzym Q10, L-Carnitin, Orotsäure, Cholin und Lezithin – wichtige Pseudovitamine
Bestimmte Stoffe werden häufig als vitaminähnliche Substanzen bezeichnet, obgleich sie vom Körper unter normalen Umständen in genügendem Ausmaß selbst gebildet wer-den. Man nennt sie daher auch Vitaminoide oder Pseudovitamine. In bestimmten Situationen allerdings, z.B. nach Operationen, im Alter oder bei schweren Erkrankungen, stärken einige dieser Pseudovitamine die Gesundheit, wenn man sie als Nahrungsergänzung zu sich nimmt. Coenzym Q10, Carnitin, Orotsäure und Lezithin sind die bekanntesten von ihnen.
Das Coenzym Q10 ist unter anderem in vielen Nusssorten enthalten. Ein gesunder Körper kann es aber in genügendem Maß selbst bilden.
Coenzym Q10
Die Substanzklasse der Ubichinone, auch Coenzyme Q1 bis Q10 genannt, kommt überall in Pflanzen und Tieren vor. Der menschliche Organismus verfügt hauptsächlich über Q10 und kann es auch selbst bilden. Der Körper braucht es in jeder Zelle, um damit Energie zu gewinnen. Defizite sind nur bei schweren Erkrankungen festgestellt worden. Q10 soll die Leistungkraft verbessern, vor Arteriosklerose schützen, das Immunsystem stärken und freie Radikale abfangen. Gemüseartenwie grüne Bohnen, Spinat, Sojabohnen und Kohl, aber auch Makrelen, Sardinen, Weizenkeime, Walnüsse und Mandeln enthalten Ubichinon. Die Q10-Mengen sind jedoch relativ gering. Im Bedarfsfall sollte man auf Anraten des Arztes ein entsprechendes Präparat einnehmen.
L-Carnitin
Die Substanz Carnitin transportiert langkettige Fettsäuren, damit sie in den Zellen verarbeitet (verstoff- wechselt) werden können. Es findet sich in größeren Mengen vor allem in Fleisch und Milch. Ein gesunder Mensch kann ausreichende Mengen an L-Carnitin selbst bilden, nur bei Neu- und Frühgeborenen gilt Carnitin als lebensnotwendiger Nährstoff. Häufig wird Carnitin als Leistungssteigerer oder Schlankmacher (Fatburner) angeboten. Diese Wirkungen können aber selbst bei einer Aufnahme größerer Carnitinmengen nicht nachgewiesen werden.
Orotsäure
Die oft fälschlicherweise Vitamin B13 genannte Orotsäure kann der Mensch selbst bilden. Viele Stoffwechselprozesse können ohne Orotsäure nicht ablaufen, doch ein Mangel ist nicht bekannt. Bei schweren Herzoperationen wird manchmal ein Medikament eingesetzt, das Orotsäure und Magnesium enthält, um Komplikationen vorzubeugen. Orotsäure ist in Milch und Sauermilchprodukten, insbesondere von Schaf und Ziege, enthalten.
Cholin und Lezithin
Cholin ist ein Bestandteil des Lezithins. Beide fungieren als Baustein von Zellwänden, bilden Nervenbotenstoffe und übernehmen Aufgaben im Fettstoffwechsel der Leber. Empfohlen wird Lezithin zur Vorbeugung von Arteriosklerose, doch ein wissenschaftlicher Nachweis dafür fehlt. Lezithin kann vom Körper in ausreichenden Mengen selbst hergestellt werden. Eigelb und Soja zählen zu den besten Lezithinquellen.
Pseudovitamine sind in der Nahrung reichlich vorhanden, eine Einnahme in Tablettenform ist nur bei tatsächlichem Mangel zu empfehlen.
Orotsäure spielt eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel. In der Nahrung kommt sie in Milch und Sauermilchprodukten vor.
Erstellt von Redaktion am 03.07.2017 | |
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